Wer Botswana mit einem Mietwagen erkunden möchte sollte sich Zeit nehmen. Der Binnenstaat im Herzen Afrikas verdient die bedingungslose Aufmerksamkeit seiner Besucher, hat er ihnen doch unzählige Kleinode und grandiose Naturräume zu bieten. Bei einem Aufenthalt macht man Station im Okavangodelta. Nach der Regenzeit und der Schneeschmelze in den angolanischen Bergen wogen die Fluten auf jenes Naturjuwel zu. Sie füllen die zu Rinnsalen verkommenen Ströme wieder auf, lassen Seen und Sümpfe anschwellen und locken hunderttausende Tiere an die Ufer. Umgeben wird das größte Binnendelta des Globus von der semi-ariden Kalahari. Trockene Böden, knorrige uralte Affenbrotbäume und Grassteppen bis an den Rand des Firmaments dominieren eigentlich das Bild jener Landschaft. Die mächtigen Wassermassen verwandeln jene Ödnis in eine grüne, üppig gedeckte Tafel für unzählige Spezies. Fische lassen sich mit dem Okavango ins Delta befördern und laichen in den weitläufigen Tümpeln. Elefanten wälzen regelrechte Autobahnen durch die seichten Feuchtwiesen und Krokodile warten auf die Ankunft der Antilopen, Zebras und Kaffernbüffel. Alle Spezies erscheinen wie auf Kommando im Delta, auch wenn sie zuvor lange Wanderungen bewältigen mussten.
Phänomen Salzpfannen
Über staubige Straßen erreicht man bei einer Rundreise durch Botswana die Makgadikgadi-Salzpfannen. Sie bilden das Kontrastprogramm zum amphibischen Antlitz des Okavangodeltas – Leben scheint hier auf den ersten Blick unmöglich. Doch betrachten die Reisenden die vom Salz verkrustete ehemalige Seenlandschaft genauer, tut sich eine reichhaltige Flora und Fauna auf. Die Salzwüsten selbst fordern von ihren Bewohnern größte Anpassungsfähigkeit. Nur wenige Tier und noch weniger Pflanzen können dies dauerhaft leisten. Am Rand der Pfannen allerdings haben sich Grassavannen etabliert. Der Wind fegt weiße Salzkörner herüber und bedeckt die wenigen Bäume und Sträucher damit. Was wie Schnee erscheint, hindert die Flora am raschen Wachstum. Die Baobabs rund um die Makgadikgadi-Salzpfannen sind in ihrem Wuchs gedrungener und stämmiger. Während der Regenzeit bildet sich im Norden der Salzwüste ein großer See. Er zieht Störche, Flamingos und Pelikane an.
Kinderstube der Elefanten
Der artenreiche Chobe-Nationalpark ist die südlichste Heimat des Puku. Die extrem zutraulichen Wasserböcke bewegen sich in den endlosen Graslandschaften wie galoppierende Pferde fort. Nur im Chobe haben Reisende in Botswana die Möglichkeit, diesen eleganten Zeitgenossen ganz nahe zu kommen. Berühmt ist das Schutzgebiet allerdings für seine riesigen Elefanten- und Kaffernbüffelherden. Letztere treten in Gruppen mit bis zu 25.000 Tieren auf. Die Erde unter dem Mietwagen beginnt zu beben, setzt sich eine solche Herde in Bewegung. Die Elefanten des Parks halten sich hauptsächlich rund um den gleichnamigen Chobe-Fluss auf. Hier befindet sich die Kinderstube der Dickhäuter und hat die Dürreperiode die Region fest im Griff, bekämpfen sie mit dem permanent wasserführenden Strom ihren Durst. Rund 70.000 Exemplare halten sich durchschnittlich auf dem Territorium des Nationalparks auf. Die erste Begegnung mit einer Elefanten-Familie lässt den Atem jedes Reisenden stocken. Mit mächtigen Schritten und dennoch auf leisen Sohlen bewegen sie sich behände durch den Busch. Wer da glaubt, die Tiere würden sich durch Getrampel frühzeitig bemerkbar machen, der irrt. Unvermutet und für den Parkbesucher völlig überraschend brechen sie zwischen den Sträuchern hervor und begegnen den Touristen mit majestätischer, stolzer Gelassenheit. Weitere Informationen zur Reise gibt es auch direkt beim Reisespezialisten Karawane.
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