Jeder Mensch braucht Urlaub vom Alltag. So ist es möglich, die Akkus wieder aufzuladen, um im Arbeitsalltag nach dem Urlaub wieder 100% geben zu können. Doch was, wenn es sich um mehr handelt, als die normalen Anzeichen von Urlaubsreife? Was, wenn sich noch weitere Symptome hinzugesellen, die auf einen Krankheitszustand hinweisen?
Wann wird von negativem Stress und Burn out gesprochen?
Kommt zu den normalen Anzeichen des Abgespanntseins und der schweren Müdigkeit noch eine ständige Unkonzentriertheit, Fahrigkeit hinzu, sollte man beginnen aufzuhorchen. Sicherlich ist dies noch kein ausgeprägter psychovegetativer Erschöpfungszustand, aber es kann der Beginn davon sein. Psychovegetative Erschöpfungszustände zeigen sich mit folgenden Symptomen:
- starke, anhaltende Müdigkeit
- „schwache“ Nerven, Weinen bei Nichtigkeiten
- Schwierigkeiten, den normalen Alltag zu bewältigen
- Gefühl der unüberbrückbaren Hilflosigkeit
- Körperliche Schwäche mit Migräne und Spannungskopfschmerzen und / oder Kreislauf- und Blutdruckregulationsstörungen
Dies sind nur einige Symptome. Denn diese sehen bei jedem Patienten mit Burn Out anders aus.
Was sollte man tun, wenn man das Gefühl hat, in diesem Hamsterrad zu stecken?
Das Wichtigste ist, sich zu offenbaren, Hilfe zu suchen und auch anzunehmen. Gerade letzteres ist oftmals leichter gesagt als getan. Gerade Menschen, die gerne für andere da sind, die gerne auch einmal unangenehme Aufgaben ohne zu zögern übernehmen, sind die Betroffenen. Kein Wunder: Da sie selten ablehnen, glaubt jeder, dass sie die Welt auf den Schultern tragen können. Da ist es dann ja nicht so schlimm, wenn genau diese Person noch ein wenig mehr macht, oder? Manchmal hilft es bereits, mit einer Freundin, einem Freund zu sprechen, um sich der Situation bewusst zu werden und die notwendigen Veränderungen im Alltag durchzuführen.
Gerade bei gesundheitlicher Beteiligung ist es ebenso wichtig, bei einem fachlich versierten Arzt vorstellig zu werden. Nein, eine langfristige Krankschreibung ist nicht das Ziel dieser Visite. Vielmehr soll mit vereinten Kräften daran gearbeitet werden, den Alltag wieder erträglich und durchführbar zu machen. Sicherlich ist es dazu oftmals notwendig, sich zumindest erst einmal eine Auszeit zu genehmigen. Nein, nicht zu gönnen, sondern sich selber die Erlaubnis geben, Abstand vom Alltag erfahren zu dürfen.
Gerade Frauen werden das Phänomen kennen, dass sie für alles im Alltag verantwortlich gemacht werden. Stellvertretend für die gesamte Familie und oft auch für die gesamte Abteilung, in der sie arbeiten. Kein Wunder, dass alles zu viel wird und der Körper klare Worte spricht.
Wie wäre es mit Gesundheitsurlaub…
genauer gesagt mit einem Gesundheitsurlaub in Bayern? Gesundheitsurlaub, früher hat man es wohl Kur genannt. Allerdings ist dieser Urlaub ja auch nicht vom Arzt verschrieben, nur dringend angeraten. Niemand würde sagen, dass er im Urlaub in eine therapeutische Einrichtung geht. Dennoch ist therapeutische Personal in diesen Hotels vorhanden, die sich um das körperliche und vor allem das seelische Wohl ihrer Gäste kümmern. Gesprächs- und Maltherapie stehen ebenso auf dem Plan wie Tai Chi oder Karate. Dies sind aber nur einige der möglichen Angebote, die zum Auslüften der Seele wahrgenommen werden können. Hauptbestandteil ist natürlich, sich selber wieder zu finden und dazu stehen. Weiß man, wer man ist und was man für sein Wohlbefinden braucht, kann gestärkt wieder in den Alltag zurückkehren.
(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)